Kulturterrorismus review of "Credo", in German
Category: Music

Thunderwheel – Credo
… like Inspector Barnaby
VÖ: 2009 Label: The Eastern Front
Genre: (Dark) Ambient, Experimentell, Industrial Über die israelischen Landesgrenzen hinaus, verdiente sich der Künstler Vadim Gusis viel Anerkennung durch seine Formationen Chaos As Shelter (Begründer) und Agnivolok (Mitglied), womit er vornehmlich avantgardistischen Klängen frönt. Der in Russland geborene und in Israel lebende Akteur startete das Projekt 1999 und ließ es lange in der Ecke verstauben, aber jetzt 2009 sendet er mit dem Album “Credo” ein neues Lebenszeichen aus, welches in eine surrealistische Welt entführt.

Den überwiegenden Teil der Publikation “Credo” spielte der Aktivist ((gesprochener) Gesang, Percussion, Feldaufnahmen, Synthesizer) selbst ein, als “Unterstützungskommando” dienten ihm die Protagonisten Igor Krutogolov (Der Mann mit der singenden Säge!) und Slava Smelovsky (Theremin bzw. Ätherwellengeige), welche jeweils für Akzente innerhalb der Klangcollagen sorgen.

Inhaltlich bewegt sich dieses Opus zwischen den Hallen des Bösen und Guten, welche zudem noch Selbstverarsche, Spuren des Buddhismus wie Hinduismus und Weltfremdheit zutage fördern. Wer gewagte Thematiken präferiert, dem könnte Thunderwheel mit seiner Abgedrehtheit in diesem Punkt gefallen!

Die zu vernehmende Tonkunst auf “Credo” gleicht einem phänomenalen Soundtrack für Inspector Barnaby Filme, die genauso mysteriös wie Thunderwheel aus den Boxen über den Bildschirm flimmern und eine Menge schwarzen Humor transportieren. Vadim Gusis offeriert auf diesem Oeuvre 8 Tracks, die zwischen Sakralität & Surrealismus schwanken und Skurrilität vermitteln, weshalb der Vergleich mit der britischen Krimiserie Inspector Barnaby (Midsomer Murders) definitiv passt, wo ebenfalls Normalität nicht existiert. Des Weiteren basiert die Filmmusik zu Inspector Barnaby auf Tönen, welche ein Theremin bzw. eine Ätherwellengeige hervorbringt, die auch einige Passagen auf “Credo” dominiert, wodurch sich eine weitere Parallele ergibt. Personen, die zwischen leichter Rhythmik und ergreifenden (Dark) Ambient Flächen wandeln möchten, sollten sich ohne Scheu an Thunderwheel herantrauen, auch wenn gewisse Moment erst im zweiten Hördurchlauf zünden.

Im Falle dieser Veröffentlichung einen expliziten Anspieltipp zu empfehlen, birgt keinen tieferen Sinn, da “Credo” von Thunderwheel entweder Begeisterung oder Ablehnung hervorruft und keinen Platz für die Farbe Grau lässt!

Diese sehr eigenständige bzw. individuelle Arbeit erblickte das Licht der Welt in einer Auflage von 500 Exemplaren über das israelische Label The Eastern Front, welche zu den renommierten Manufakturen im Untergrund gehört.

Fazit: Individuen, die sich vornehmlich mysteriösen Musikwerken im Segment (Dark) Ambient bzw. Inspector Barnaby Filmen hingeben, sollten sich “Credo” von Thunderwheel nicht entgehen lassen – meine Empfehlung!

Hörbeispiele und weitere Informationen zu Thunderwheel findet Ihr unter folgenden Links:
http://www.myspace.com/thunderwheel

http://www.theeasternfront.org

Taken from: http://kulturterrorismus.de/rezensionen/thunderwheel-credo.html

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